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Conergy-Töchter arbeiten an ihrer Zukunft

Die Conergy SolarModule in Frankfurt/Oder verhandelt derzeit mit sieben Investoren. Bis Ende Oktober sollen die Verhandlungen erfolgreich zu Ende geführt werden. Bei Mounting Systems füllen sich derweil die Auftragsbücher weiter.

Conergy will die Investorensuche für die Modulfabrik in Frankfurt/Oder bis Ende Oktober abschließen. Der Systemanbieter verhandelt derzeit mit sieben potenziellen Investoren aus Europa und Asien, die sich für das Werk interessieren. Das teilte der vorläufige Insolvenzverwalter Sven-Holger Undritz gestern Nachmittag der Belegschaft auf einer Betriebsversammlung mit. „Der Investorenprozess läuft bisher sehr gut und wir sind zuversichtlich, dass wir uns bis Ende Oktober mit einem der sieben Interessenten einigen können“, sagt der vorläufige Insolvenzverwalter. „Ein Teil der Interessenten hat bereits von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, ein indikatives Angebot abzugeben, und wir erwarten noch weitere.“

Geschäftsleitung zuversichtlich

Auch der Geschäftsführer von Conergy SolarModule in Frankfurt/Oder Sven K. Starke ist zuversichtlich, dass sein Werk eine Zukunft hat. „Der Verlauf der Gespräche sowie die Rückmeldung der Interessenten und unserer Kunden bestätigen dies immer wieder aufs Neue. Das ist uns Ansporn und Motivation, dass wir auch weiter kämpfen werden, um unseren Mitarbeitern und der Region eine attraktive Perspektive für die Zukunft zu geben.“ Conergy produziert seit 2007 Solarmodule in Frankfurt/Oder. Die jährliche Produktionskapazität beträgt 300 Megawatt.

Insolvenzgeld läuft aus

Aufgrund der guten Auftragslage läuft der Geschäftsbetrieb in Frankfurt/Oder uneingeschränkt weiter, betont Undritz. Allerdings hat Conergy SolarModule ein Problem: Die Gehälter der Mitarbeiter werden derzeit über das staatliche Insolvenzgeld abgesichert. Das läuft aber zum 1. Oktober aus. Deshalb prüft Conergy derzeit, ob der Geschäftsbetrieb ab Oktober nur mit einem Teil der Belegschaft weitergeführt werden kann und gegebenenfalls einige der derzeit etwa 300 Mitarbeiter gehen müssen. Die Geschäftsleitung will bis zum kommenden Montag Nachmittag eine entsprechende Entscheidung treffen, teilt Conergy SolarModule mit.

Auftragsbücher sind voll

Auch für die andere Conergy-Tochter Mounting Systems im brandenburgischen Rangsdorf kann zuversichtlich in die Zukunft blicken. Immerhin laufen hier ebenfalls Investorengespräche und die Auftragsbücher sind voll. Jetzt hat der Gestellhersteller einen Großauftrag für eine Bürgersolaranlage im brandenburgischen Velten an Land gezogen. Das Pilotprojekt wird immerhin eine Leistung von 1,1 Megawatt haben. Projektiert wird die Anlage von Mosolf Energy Solution aus dem schwäbischen Kirchheim unter Teck. Mounting Systems wird dabei nicht nur die Lieferung der Unterkonstruktion sondern auch die statische Auslegung der gesamten Anlage übernehmen. „Für das Projekt in Velten haben unsere Ingenieure eine spezielle Sonderkonstruktion aus dem Flachdachmontagesystem Lambda und dem Trapezblech-Aufdachgestell Tau+ entwickelt, die sich für den Kunden besonders auf der Kostenseite auszahlt“, sagt Helge Tost, Verkaufs- und Marketingdirektor von Mounting Systems.

Vor dem nächsten Degressionsschritt am Netz

Die riesige Solarstromanlage wird auf einem angemieteten Flachdach der Haupthalle eines Ofenherstellers im Gewerbegebiet von Velten installiert und später als Bürgersolaranlage betrieben. Sie soll noch im Oktober ans Netz gehen, so dass die Investoren noch die Einspeisevergütung erhalten, bevor sie zum 1. November abermals gesenkt wird. „Das Positive für den Bürgersolarpark: Die Betreiber erhalten weiterhin 100 Prozent der EEG-Vergütung nach dem aktuellen Marktintegrationsmodell, da die Anlage über der entscheidenden Grenze von einem Megawatt liegt“, betont Helge Tost. Der Generator auf dem 10.000 Quadratmeter großen Dach wird jährlich 952.299 Kilowattstunden Solarstrom produzieren. So lautet die Ertragsprognose der Projektierer. (Sven Ullrich)