Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

EEG-Umlage beträgt in 2021 nur 6,5 Cent statt 9,65 Cent

Denn im Rahmen des Konjunkturpakets hat die Bundesregierung beschlossen, dass Zuschüsse von elf Milliarden Euro auf des EEG-Konto fließen, um die EEG-Umlage im Jahr 2021 auf 6,5 Cent pro Kilowattstunde absinken zu lassen. Im Jahr 2022 wird die Umlage auf 6,0 Cent gedeckelt. Damit wird die EEG-Umlage in den nächsten Jahren weiter sinken. Ohne diesen Beschluss der Bundesregierung wäre die EEG-Umlage im nächsten Jahr von derzeit rund 6,76 Cent je Kilowattstunde auf 9,65 Cent angestiegen, wie die Übertragungsnetzbetreiber errechneten.

Das EEG-Umlagensystem bedarf einer Anpassung

„Aktuell besteht durch die niedrigen Strombörsenpreise ein Rekorddefizit auf dem EEG-Konto, das einem unangemessenen System aus Abgaben und Umlagen geschuldet ist“, kommentiert BEE-Präsidentin Simone Peter die Prognose der Bundesnetzagentur zur EEG-Umlage 2021. Die beschlossene Deckelung der EEG-Umlage wirke sich nun zwar positiv auf die Bezahlbarkeit der Stromkosten und auf die Energiewende aus.

„Um die niedrigen Strombörsenpreise auszugleichen, die die EEG-Umlage steigen lassen, sind aber bessere Maßnahmen vorhanden: Eine Finanzierung der Industrieprivilegien über den Bundeshaushalt könnte die EEG-Umlage deutlich senken, da die Kosten nicht wie bisher nur auf einen Teil der Verbraucher verteilt würden. Zusätzlich würde eine deutliche Anhebung der CO2-Preise zu einer Erholung der Börsenstrompreise führen. Mit diesen Maßnahmen könnte ein Teil der durch die Bundesregierung vorgenommenen Finanzierung aus dem Bundeshaushalt vermieden werden“, erklärt Peter weiter.

Sinkende Stromnachfrage und mehr Ökostrom erhöhen die Umlage

Auch wenn Covid-19 zu etwa zwei Dritteln den zu erwartenden Anstieg der EEG-Umlage ausmache, sei ein Drittel auf Entwicklungen zurückzuführen, die auch unabhängig von Corona stattgefunden hätten. So sei ein Teil des Preisverfalls der Energierohstoffpreise bereits vor Corona erfolgt und habe damit die Grenzkosten der Erdgas- und Kohlekraftwerke gesenkt, begründet der BEE. Zudem seien die Windverhältnisse und Sonnenstunden in diesem Jahr überdurchschnittlich. Hinzu kämen die in Betrieb genommenen Offshore-Windparks, die häufig mit einer Leistung einspeisen, die fast den verbliebenen Atomkraftwerken entsprächen.

Der Ausbau der Erneuerbaren führe demnach zu der politisch gewollten erhöhten regenerativen Einspeisung, die durch den sogenannten Merit-Order-Effekt den Börsenstrompreis senke. Insgesamt könnte man aber durchaus sagen, dass das Coronavirus die Energiewende beschleunigt. (nhp)

Weitere aktuelle Meldungen zum EEG 2021:

BSW Solar: EEG-Novelle verstößt gegen Europarecht

Leitfaden: EEG-Umlagepflichten richtig erfassen

Stromnetzentgelte seit 2015 um ein Viertel gestiegen