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EUPD: Wärmepumpen im Gebäudebestand forcieren

Die meisten Häuser in Deutschland haben eine relativ schlechte Energieeffizienz. Das legt eine Analyse der Markt- und Wirtschaftsforscher von EUPD Research im Auftrag des Heimspeicher- und Ladetechnikanbieters E3/DC im Bestand von Ein- und Zweifamilienhäusern offen. Über die Hälfte (55 Prozent) der 16,1 Millionen Ein- und Zweifamilienhäuser werden demnach den Gebäude-Energieeffizienzklassen F bis H zugeordnet. 24 Prozent oder 3,9 Millionen Ein- und Zweifamilienhäuser weisen die geringste Energieeffizienzklasse H auf.

Zwei Drittel der Wärmepumpen im Bestand installiert

Neben den einmaligen Investitionskosten ist der Strombedarf im Anlagenbetrieb bestimmend für die Kosten einer Wärmepumpe. Hierbei steht zentral die sogenannte Jahresarbeitszahl (JAZ) als Verhältnis von zugeführter Energie (Strom) zu erzeugter Energie (abgegebene Wärme). Je nach Technologie der Wärmepumpe unterscheiden sich diese Faktoren deutlich.

Luftwärmepumpen in Bestandsgebäuden erreichen einer Analyse des Fraunhofer ISE zufolge im Durchschnitt eine JAZ von 3,1 und Erdwärmepumpen eine JAZ von 3,7. Im Jahr 2021 waren Wärmepumpen mit einem Anteil von 54 Prozent erstmals für mehr als die Hälfte aller Heizungen im Neubau verantwortlich. Dies bedeutet gleichzeitig, dass mit 69 Prozent der Großteil der insgesamt 154.000 Wärmepumpen des Jahres 2021 in Bestandsgebäuden installiert wurde.

Vorlauftemperatur von unter 50 Grad Celsius

Die Installation einer Wärmepumpe in ein älteres Gebäude weist eine höhere Komplexität auf. Eine grundsätzliche Herausforderung besteht in der zumeist geringeren Vorlauftemperatur von Wärmepumpen von unter 50 Grad Celsius. Im Neubau wird dies bereits in der Planung durch großflächige Verteiler wie für eine Fußbodenheizung berücksichtigt.

Dies ist in älteren Bestandsbauten meist nicht umsetzbar. Der Einsatz von Wärmepumpen im Altbau sollte im Regelfall mit Modernisierungsmaßnahmen einhergehen, die den Energiebedarf des Gebäudes senken. In vielen Fällen lassen sich Vorlauftemperaturen bei bestehenden Heizungsanlagen mit einigen Modifikationen hinreichend senken. Darüber hinaus sind mittlerweile Hochtemperatur-Wärmepumpen mit 70 Grad Celsius Vorlauftemperatur erhältlich.

Strombedarf variiert um Faktor 10

Je nach Energieeffizienz des Gebäudes variiert der jährliche Strombedarf für den Betrieb der Wärmepumpe um den Faktor 10 zwischen ca. 1.300 Kilowattstunden in der Effizienzklasse A+ und bis zu 13.000 Kilowattstunden in der Klasse H. Die Installation einer Photovoltaikanlage mit Stromspeicher kann dazu beitragen, diesen Strombedarf mit eigenerzeugtem Solarstrom zu decken. Mittels einer Kombi aus 15 Kilowattstunden Leistung und 15 Kilowattstunden Heimspeicher lassen sich je nach Effizienzklasse des Gebäudes zwischen 36 und 73 Prozent des Strombedarfes mit Solarstrom decken. (nhp)

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