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“M6 innen, M10 außen“

Welche Überlegungen brachten Sie dazu, ein eigenes Montagesystem zu entwickeln?

Patrick Behnke: Ausgangspunkt für die Iroc-Montagesysteme war das ballastarme Flachdachsystem Scirocco der Firma HB Solar, die 2012 insolvent ging. Dort war ich seinerzeit tätig, bevor ich mich im gleichen Jahr mit B&K Solare Zukunft selbstständig machte. Das Scirocco war noch sehr kleinteilig, und der Installateur brauchte zu viel Werkzeug.

Wie viele Werkzeuge braucht er für das Iroc-System?

Vor drei Jahren haben wir das Iroc S3 und OW3 entwickelt, jetzt das Iroc DP. Für die Iroc-Serie braucht der Monteur nur noch einen Außensechskant M10 für die Träger und Stützen und einen Innensechskant M6 für die Klemmen und Kreuzverbinder. Das sind Standardwerkzeuge, die man auf dem Dach immer dabeihat.

Oft sind es Details, die den feinen Unterschied machen. Worauf haben Sie besonders geachtet?

Zum einen wollten wir das System für den Transport handlich machen und zum anderen die Montage auf dem Dach vereinfachen. Deshalb werden Träger und Stützen erst auf dem Dach montiert. Sonst hätte man zu sperrige Transportteile. Ebenso werden die Bautenschutzmatten vor Ort auf der Baustelle eingeklinkt.

Wie schnell lässt sich das System aufbauen?

Für eine 100-Kilowatt-Anlage braucht man zwischen 320 und 350 Module. Da rechnen wir für die reine DC-Montage auf dem Dach, ausgeführt von einem Richtmeister und zwei eingespielten Gesellen, circa drei Werktage.

Bei Flachdachsystemen geht es immer darum, möglichst wenig Flächenlast ins Dach einzubringen. Wie schwer ist das Iroc-System?

Das Scirocco war seinerzeit schon das leichteste Flachdachsystem im Markt. Damals, als es 2008 und 2009 entwickelt wurde, waren auch die Windkanaltests noch entspannter. Aufgrund der Erfahrungen sind die Anforderungen heute höher, die Systeme müssen mehr aushalten. Unser Ost-West-System ist dennoch sehr leicht, mit 15 Kilogramm je Quadratmeter.

Im Unterschied zu anderen Anbietern verwenden Sie sehr lange Modulschienen. Gibt das nicht Probleme mit der thermischen Ausdehnung?

Alle zwölf Meter setzen wir einen flexiblen Verbinder zwischen die Schienen, um thermische Spannungen zu vermeiden. Dann hat das System ausreichende Dehnungsfugen und Spiel.

Wie vertreiben Sie die Iroc-Systeme?

Direkt an die Installateure. Wir liefern auch nach Norwegen, Polen, Österreich und Benelux. Neben dem Montagesystem unterstützen wir die Installateure auch bei der Planung, beim Aufmaß und vor allem bei der Montage, wenn dies von unseren Kunden gewünscht ist. Es gibt Handwerksbetriebe, die sich auf die elektrische Seite der Solarsysteme und der Stromspeicher konzentrieren wollen. Oder die sich mehr mit der Planung beschäftigen oder einfach so viele Projekte haben, dass sie auf unsere Montagedienstleistung zurückgreifen.

Welche Planungsunterlagen stellen Sie bereit?

Wir schauen uns das Dach genaustens an, von RWAs über Lichtkuppel und weitere Dachaufbauten. Dann erfassen wir die Maße in Autocad, erstellen die Pläne für die Modulbelegung und die Ballastierung. Es gibt aber auch viele Kunden, die wissen, wie man Solaranlagen baut. Sie brauchen diesen Service nicht. Das ist eher für Elektrobetriebe interessant, die neu oder wieder in die Photovoltaik einsteigen wollen.

Kann man denn so viel falsch machen?

Die Vorplanung ist mit am wichtigsten, denn wenn die Planung falsch ist, hat der Monteur auf dem Dach oftmals Schwierigkeiten, diese vernünftig und sauber zu korrigieren. Darüber hinaus bieten wir eine Abnahme vor Ort an, und wir empfehlen sie auch, um stichprobenartige Kontrollen durchzuführen.

Worauf legen Sie besonderes Augenmerk?

Zum Beispiel: Sind die Klemmen richtig angezogen? Sind die Stützen richtig befestigt? Passen die vorgeschriebenen Drehmomente? Wenn wir die Montage mit anbieten und auch durchführen, geht unser Bauleiter in bestimmten Intervallen zu den Baustellen und kontrolliert diese Punkte. Mit dem Iroc-System liefern wir ein qualitativ hochwertiges Montagesystem. Wir wollen auch, dass es auf dem Dach in hoher Qualität installiert wird. Wir als B&K-Team installieren im Monat selbst um die 4.000 Module auf Dächern.

Das Gespräch führte Heiko Schwarzburger.

www.bksolarezukunft.de

Patrick Behnke

ist Geschäftsführer der Firma B&K Solare Zukunft in Gütersloh. Schon Ende der 2000er-Jahre hatte ihn das Interesse für erneuerbare Energien gepackt. Er heuerte bei einer Photovoltaikfirma an, um an der Energiewende mitzuarbeiten. 2012 gründeten er und sein Kollege Martin Kisiel die Firma B&K Solare Zukunft GmbH. Das Unternehmen plant und installiert Solaranlagen. Zudem entwickelt es die Montagesysteme der Iroc-Baureihe.

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