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Kommunale Solarpflicht in Bonn zeigt Wirkung

In Bonn besteht großes Einsparpotenzial im Gebäudebereich auf dem Stromsektor. Über die Hälfte der Treibhausgasemissionen entfallen auf die Stromversorgung. Deshalb erließ Bonn 2021 als erste Kommune des Bundeslands eine Solarpflicht für neue Bauvorhaben. „Bonn ist einen mutigen Schritt gegangen und zeigt anderen Kommunen, dass man nicht immer auf politische Rahmenbedingungen warten muss, will man die Energiewende kommunal voranbringen“, kommentiert Robert Brandt, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien (AgEE). Die Agentur hat Bonn zur Energiekommune des Monats gekürt.

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Solarpflicht für den Neubau, Förderung für den Bestand

Seit der Einführung der Solarpflicht greift diese für alle Vorhaben, bei denen die Stadt städtebauliche Verträge mit Eigentümern und Investoren abschließt. Dies gilt für alle laufenden und zukünftigen Bauvorhaben. Lediglich Dächer, die nachweislich wirtschaftlich ungeeignet sind, werden davon befreit.

Noch größeres Ausbaupotenzial findet man auf den bereits vorhandenen Dächern der Stadt. Laut Solarkataster eignen sich zwei Drittel der Bestandsdächer für den Zubau mit Solaranlagen. Zur Ausschöpfung des Potenzials bindet Bonn seine Bürger ein. Dafür gibt es seit Ende 2021 ein städtisches Förderprogramm für Photovoltaikdächer, Solarfassaden, solaren Mieterstrom, Hybridkollektoren oder Solarthermie.

Der Erfolg zeigte sich schnell: In den ersten Monaten des Programms hat Bonn bereits für mehr Anlagen eine Förderung zugesagt, als im gesamten Jahr 2021 installiert wurden. Flankiert wird diese Maßnahme durch Angebote der Stadtwerke, die mit Bonn Plus PV ein niedrigschwelliges Finanzierungsangebot für die eigene Solaranlage anbieten.

Stadtwerke unterstützen Energiewende

Aktuell betreiben die Stadtwerke eigene Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von 550 Kilowatt und sind an Anlagen mit einer jährlichen Erzeugung von 60.000 Megawattstunden beteiligt. Über das Angebot Regionalstrom werden zusätzlich regionale Erzeuger gefördert. Besonders Anlagen, die nach 20 Jahren nicht mehr von der EEG-Förderung profitieren, können auf diesem Weg weiterhin wirtschaftlich sowie umweltfreundlich Strom erzeugen.

Gleichzeitig befinden sich die Stadtwerke mitten in der Verkehrswende. Ein wichtiger Baustein ist das Projekt „Emissionsfreie Innenstadt“, in dem die Stadt gemeinsam mit ihren Stadtwerken den Umbau der Bonner City mit knapp 14 Millionen Euro fördern. Außerdem werden das E-Ladenetz ausgebaut sowie die Elektrifizierung der Busflotte vorangetrieben. (HS)

Ein ausführliches Portrait der Energiekommune des Monats finden Sie hier.

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