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LEW Verteilnetz schaltet erste Einspeisesteckdose frei

Der Betreiber des Verteilnetzes LVN in Bayrisch Schwaben dreht das bisherige Verfahren um: Nicht mehr die Projektentwickler begehren Anschluss, sondern der Netzbetreiber begehrt Einspeiseleistung. Ausgeschrieben wurden 126 Megawatt Gesamtleistung. Die Einspeisesteckdose hat 80 Megawatt Anschlussleistung. Überbauung wird also zugelassen.

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Pilotprojekt öffnet neue Chancen

Anstatt für einzelne Einspeiseprojekte teure Baumaßnahmen zu planen und durchzuführen, spart das neue Verfahren erhebliche Kosten, ist schneller und bringt mehr Planungssicherheit für alle. Auch bei Bayernwerk Netz ist eine Einspeisesteckdose im Bau. „Nun geht es darum, dass wir die Leitprinzipien der Einspeisesteckdose – vorausschauender Netzausbau, Ausschreibung der Kapazitäten und Überbauung mehrerer Einspeiser im großen Maßstab und mit fairer Kostenverteilung umsetzen können“, sagt LEW-Vorstand Christian Barr. „Hier müssen wir den rechtlichen und regulatorischen Rahmen auf Bundesebene weiterentwickeln.“

Reiches Pläne kosten bis zu 435 Milliarden Euro

Der Einspeisepunkt besteht aus einem Transformator für maximal 80 MVA. Dafür wurde das Umspannwerk Balzhausen erweitert. Über das Umspannwerk sind das Mittelspannungsnetz der Region sowie regionale Einspeiseanlagen an das Hochspannungsnetz angebunden. Im Netzgebiet bietet das Hochspannungsnetz ausreichende Reserven zur Aufnahme von erneuerbaren Energien.

Ausschreibung im Januar 2025

Die Ausschreibung für die Einspeiseleistung begann im Januar 2025. Drei netzneutrale Batteriespeicher mitinsgesamt 61 Megawatt fahren ihren Betrieb so, dass sie die vorhandenen Netzkapazitäten bei Einspeisespitzen aus der Photovoltaik oder Windanlagen nicht zusätzlich beanspruchen.

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Die Resonanz auf die Ausschreibung war enorm: Innerhalb von vier Wochen gingen 20 Anfragen für insgesamt 445 Megawatt ein. Schließlich hat die LVN sieben Projekten mit insgesamt 126 Megawatt zugesagt: drei Batteriespeicher, drei Solarparks (44 Megawatt) sowie eine Windkraftanlage (22 Megawatt).

Regulatorische Herausforderungen

Damit das Konzept der Einspeisesteckdose großflächig eingesetzt werden kann, muss das Bundesrecht die vorausschauende Bereitstellung von Netzanschlüssen im Verteilnetz ermöglichen. Die Netzbetreiber benötigen zudem die Möglichkeit, die Anschlüsse mittels Ausschreibung und verbindlich vorgesehener Überbauung optimal auszulasten. (HS)

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