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Charge Repay Servic

Nach Verbrauch abrechnen

Auch als Dienstwagen gewinnen Elektroautos zunehmend an Bedeutung. Anders als bei Pkw mit Verbrennungsmotor können die Fahrerinnen und Fahrer ihren Verbrauch aber nicht durchgängig über ihren Arbeitgeber abrechnen. Immer dann, wenn das Elektroauto an der heimischen Wallbox lädt, wird es kompliziert. Abhilfe schafft eine neue Lösung der Phoenix Contact Smart Business GmbH, die sogar die Integration von Photovoltaikanlagen erlaubt.

Mittlerweile konkurrenzfähig

Aspekte wie Komfort, Kaufprämien sowie verschiedene Steuervorteile machen Elektroautos inzwischen konkurrenzfähig gegenüber Pkw mit Verbrennungsmotor. Das betrifft sowohl Autos zur privaten Nutzung als auch die von Unternehmen bereitgestellten Dienstwagen. Dort liegt der Anteil von batterieelektrischen Autos (BEV) und Plug-in-Hybridfahrzeugen (PHEV) mittlerweile bei zehn Prozent – Tendenz stark steigend. Beim Kostenvergleich zwischen den Antriebsarten geben die subventionierte Anschaffung der Elektro-Pkw und der zugehörigen Ladeinfrastruktur sowie die geringeren Wartungs- und Reparaturkosten immer öfter den Ausschlag für die BEV und PHEV.

Als vorteilhaft für die Unternehmen erweisen sich darüber hinaus der Imagegewinn sowie das schnellere Erreichen der selbst gesteckten Nachhaltigkeitsziele. Für die Mitarbeitenden bedeutet der Umstieg bei den Dienstwagen von Benzin und Diesel auf Strom hingegen ein Umdenken beim Fahren, Laden und Abrechnen.

Um die Nutzung von E-Autos möglichst komfortabel zu gestalten, erhalten die Beschäftigten daher meist Ladekarten oder eine App zum „Betanken“ an öffentlichen Ladepunkten. Zusätzlich bezuschussen einige Arbeitgeber die Installation einer Wandladestation am Wohnort.

Die Erfahrung zeigt, dass etwa 80 Prozent aller Ladevorgänge am Arbeitsplatz und zu Hause stattfinden – eben dort, wo das Fahrzeug am längsten steht. Wenn die Mitarbeitenden an öffentliche Ladesäulen fahren, dann häufig lediglich, wenn es unvermeidbar ist. Schließlich wird ihre Arbeitszeit unterbrochen und der hier getankte Strom ist für den Arbeitgeber am teuersten.

Deshalb wäre es aus Sicht der Unternehmen ideal, wenn der Dienstwagen möglichst am Abend an der privaten Wallbox geladen wird. Für die Arbeitnehmer entstehen allerdings erhebliche Kosten – vor allem, sofern sie regelmäßig weite Strecken zurücklegen, wie es bei Dienstwagen meist der Fall ist.

Mehr als 50 Prozent an der heimischen Wallbox laden

Die gesetzliche Pauschale für BEV-Dienstwagen mit (zusätzlicher) Lademöglichkeit beim Arbeitgeber liegt bei 30 Euro pro Monat. Diese Summe deckt oftmals die privaten Ausgaben für Strom nicht ab, erst recht bei den derzeit stetig steigenden Energiepreisen.

Modellrechnungen verdeutlichen, dass ein Unternehmen bereits mit dieser pauschalen Erstattung seine Stromkosten im Vergleich zum ausschließlich öffentlichen Laden um zwölf Prozent senken kann. Laden die Mitarbeitenden das Elektroauto mindestens zu 50 Prozent an der heimischen Wallbox, spart der Arbeitgeber bei einer exakten Abrechnung sogar bis zu 30 Prozent Stromkosten ein.

Laden die Mitarbeiter am öffentlichen Ladepunkt, zahlt das Unternehmen kräftig. Wird an der heimischen Wallbox (mindestens 50 Prozent) geladen, spart der Arbeitgeber bis zu 30 Prozent Stromkosten ein.

Foto: Phoenix Contact

Laden die Mitarbeiter am öffentlichen Ladepunkt, zahlt das Unternehmen kräftig. Wird an der heimischen Wallbox (mindestens 50 Prozent) geladen, spart der Arbeitgeber bis zu 30 Prozent Stromkosten ein.

Vier beispielhafte Szenarien

Szenario 1: Sämtliche Beteiligten können zufrieden sein, wenn die Mitarbeiter exakt so viele Kilowattstunden Strom zu Hause laden, wie die Pauschale ermöglicht. Um diese nicht zu überschreiten, wird die restliche Energie auf unkomfortable Weise zu 0,79 Euro pro Kilowattstunde an einer öffentlichen Ladesäule getankt.

Bei einer Monatsleistung von 1.958 Kilometern (23.500 Kilometern im Jahr) und einem Verbrauch von 25 Kilowattstunden pro 100 Kilometer entspricht das Gesamtkosten von rund 342 Euro für das Unternehmen. Bei diesem Szenario handelt es sich jedoch um einen rein hypothetischen Fall, der in der Praxis so nicht eintritt.

Szenario 2: Als realistischer erweist es sich, dass die Mitarbeiter bevorzugt bequem zum Preis von 0,317 Euro pro Kilowattstunde zu Hause laden. Das führt allerdings zu einer Überschreitung der Pauschale. Die Gesamtkosten von etwa 125 Euro fallen für den Arbeitgeber somit geringer aus, da der Anteil des öffentlichen Ladens wegfällt. Die zusätzlichen privaten Auslagen resultieren jedoch in einer Unzufriedenheit der Mitarbeiter und schädigen das Employer-Branding des Unternehmens.

Szenario 3: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tanken rein öffentlich und erhalten keine Pauschale. Abgesehen davon, dass der Tankkomfort für die Fahrer entfällt, kommen hohe Kosten von circa 377 Euro auf den Arbeitgeber zu. Mit 0,79 Euro pro Kilowattstunde ist das öffentliche Laden schließlich deutlich teurer als der heimische Stromtarif von etwa 0,317 Euro je Kilowattstunde.

Szenario 4: Interessanter für beide Parteien stellt sich der Fall dar, wenn die Mitarbeiter mindestens 50 Prozent des typischen Strombedarfs an der heimischen Wallbox tanken und verbrauchsgerecht vom Arbeitgeber vergütet bekommen.

Mit dem Charge Repay Service zu Hause aufladen und abrechnen: eine smarte Lösung für Unternehmen und Mitarbeiter mit E-Dienstwagen.

Foto: Phoenix Contact

Mit dem Charge Repay Service zu Hause aufladen und abrechnen: eine smarte Lösung für Unternehmen und Mitarbeiter mit E-Dienstwagen.

Daten für das Abrechnungssystem

Sofern Unternehmen den Ladestrom für die E-Dienstwagen verbrauchsgerecht abrechnen möchten, müssen drei wesentliche Anforderungen erfüllt sein.

• Die Strommenge wird an der Wallbox exakt erfasst.

• Das genutzte System kann zwischen dienstlichen und privaten Ladevorgängen unterscheiden, denn häufig erfolgt das Laden des
Privatwagens ebenfalls an der meist selbst angeschafften Wallbox.

• Die relevanten Daten werden direkt an das Abrechnungssystem des Unternehmens übertragen oder auf anderem Weg verfügbar
gemacht, beispielsweise durch den Upload oder Ausdruck eines Reports oder den Versand eines Fotos mit dem Zählerstand. Je
manueller der Prozess ausfällt, desto mehr Aufwand folgt jedoch für den Fahrer, die Abrechnungsstelle und das Fuhrpark­management.

Ideal wäre also eine direkte Datenverbindung zwischen der Wallbox und der Unternehmens-IT. Dafür stellt Phoenix Contact Smart Business zwei Optionen zur Verfügung:

Option 1: Direct OCPP 1.6 (secure)

Wenn die Wallbox mindestens die Version 1.6 des Open Charge Point Protocols (OCPP) mit einer speziellen Security-Implementierung unterstützt und über einen MID-fähigen (Measuring Instruments Directive) Energiezähler verfügt, kann sie sich direkt mit der IoT-Plattform Proficloud.io verbinden. Proficloud.io bietet wiederum eine Schnittstelle zu ERP-Systemen, zum Beispiel SAP S/4HANA. Es wird keine weitere Hardware benötigt.

Option 2: Local terminated OCPP

In diesem Fall kommt ein Gateway zum Einsatz, das die Anbindung an Proficloud.io ermöglicht. In die Wallbox muss ein MID-fähiger Energiezähler eingebaut sein. Zudem sind die Unterstützung von OCPP 1.6 sowie der Aufbau einer Netzwerkverbindung per Kabel oder WLAN zu einem lokalen Gateway zwingend erforderlich.

Abrechnung über Proficloud.io

Der End-to-End-Prozess mit automatisierter integrierter Abrechnung auf Basis der IoT-Plattform Proficloud.io gestaltet sich dann wie folgt: Die Mitarbeiter laden ihr Elektroauto an einer beliebigen Wallbox. Die über eine der beiden oben genannten Optionen eingebundene Anlage erlaubt mittels der Cloud-Lösung das Tracken der einzelnen Ladevorgänge. Der Arbeitnehmer oder die Arbeitnehmerin markiert anschließend die Ladung des Dienstwagens in der entsprechenden Software, sodass die Applikation alle relevanten Abrechnungsdaten erkennt.

Im Fuhrparkmanagement werden sämtliche unternehmensbezogenen Ladungen eingesehen und die KPI-Daten (Key Performance Indicator) des jeweiligen Mitarbeiters extrahiert. Auf diese Weise hat das Management immer im Blick, wie viel Strom geladen und wie viel CO2 durch die E-Flotte erzeugt wurde.

Nahtlose Integration in Geschäftsprozesse

Für den Abrechnungszeitraum werden die entsprechenden Daten jedes Mitarbeiters gesichtet und die Zahlung wird freigegeben. Die notwendigen Informationen fließen über eine Schnittstelle unmittelbar an die Abrechnungsstelle. Diese löst die Erstattung aus, beispielsweise über die Gehaltszahlung. Der Erstattungsbetrag integriert sich somit in den üblichen Zahlungslauf, sodass kein weiterer Transaktionsaufwand entsteht.

Rückvergütung gleichfalls möglich

Möglich ist ferner die Rückvergütung über einen Zahlungsdienstleister. Mit dem Charge Repay Service von Phoenix Contact Smart Business fügt sich das Management für die Ladestation sowie zur Aufbereitung abrechnungsrelevanter Daten nahtlos in vorhandene Geschäftsprozesse ein.

Eine ganzheitliche Lösung: Der Charx Repay Service verwaltet die Ladevorgänge für den Fuhrpark, egal welche Ladeinfrastruktur die Mitarbeiter nutzen.

Foto: Phoenix Contact

Eine ganzheitliche Lösung: Der Charx Repay Service verwaltet die Ladevorgänge für den Fuhrpark, egal welche Ladeinfrastruktur die Mitarbeiter nutzen.

Phoenix Contact Smart Business GmbH

Kompetenzzentrum für Cloud Services und Data Analytics

Die Phoenix Contact Smart Business GmbH ist das Kompetenzzentrum von Phoenix Contact für Cloud Services und Data Analytics für die Industrie. Ein wachsendes Team in Bad Pyrmont und Berlin entwickelt standardisierte und skalierbare Software-as-a-Service-Lösungen, sogenannte Smart Services. Durch ihre Nutzung können kleine und mittelständische Unternehmen die Vorteile der Digitalisierung und des Industrial IoT voll ausschöpfen. Mit der Kombination aus Hard- und Softwarelösungen wird der Automatisierungsspezialist Phoenix Contact zum Komplettanbieter für Industrial-IoT-Anwendungen.

EnBW

Europaweites Ladenetz wächst auf mehr als 250.000 Ladepunkte

Der Energieversorger EnBW verdichtet sein Hypernetz: Mittlerweile bietet es mehr als 250.000 Ladepunkte in neun europäischen Ländern. Mit dem Mobility-Plus-Angebot gelten an allen Ladepunkten länder­übergreifend und jederzeit die gleichen Preise. Zusätzlich hat EnBW die Ladepunkte des schwedischen Stromversorgers Vattenfall eingebunden. Zum Starten eines Ladevorgangs an den Säulen von Vattenfall wird die Mobility-Plus-Ladekarte benötigt.

Der Autor

Robert Bieber
ist Manager der Phoenix Contact Smart Business GmbH in Berlin.

Foto: Phoenix Contact

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