Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

Deutsche Umwelthilfe: Diese 5 Firmen betreiben besonders dreistes Greenwashing

Offenbar gibt es keine Umweltlüge, die nicht zu dreist wäre. Im Jahr 2021 hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH) für ihren Schmähpreis „Goldene Geier“ fünf Finalisten präsentiert. Sie stehen auf der Website der DUH zur Auswahl. Insgesamt rund 2.000 Nominierungen waren zuvor eingegangen.

Einwegverpackungen von Tetra Pak

Ganz oben bei den Finalisten rangiert Tetra Pak, das seine Einwegverpackungen für Getränke gern als nachhaltig und recyclebar bewirbt. In Wahrheit bestehen sie großteils aus umweltschädlichem Plastik und neuen Papierfasern.

Zudem lassen sich die Schichten der Verpackungen und der Kunststoffverschluss nur sehr schwer trennen, was die sortenreine Wiederverwertung erschwert. Nach Angaben der DUH weisen einige Produkte von Tetra Pak mehr als die Hälfte Kunststoff auf.

Social Plastic ist Unsinn

Die Kosmetikfirma Henkel und Schwarzkopf wirbt für ihre Pflegeserie „Nature Box“ damit, dass sie mit „Social Plastic“ verpackt sei. Das Material stammt aus ärmeren Ländern, wo Menschen Plastikabfälle sammeln, um sich ein karges und ungesundes Einkommen zu sichern.

Die DUH moniert, dass solche Plastikprodukte die Ursache der großflächigen Verschmutzung von Meeren und illegalen oder legalen Müllhalden sind.

Kaffeekapseln aus Aluminium

Die Nestlé-Tochter Nespresso benötigt für ihre Kaffeekapseln sehr viel Aluminium. Aluminium wird in großen Bauxitgruben abgebaut und danach in einem sehr energieaufwendigen Verfahren zu Reinaluminium aufgeschlossen und geschmolzen. Erst daraus kann man die Folien ziehen, um solche Kapseln zu fertigen.

Um ein Kilogramm Kaffee zu verpacken, braucht Nespresso rund 666 Gramm Verpackung. Zwar verspricht Nespresso, demnächst 80 Prozent Aluminium aus Recycling einzusetzen. Allerdings nicht aus verbrauchten Kaffeekapseln. Denn sie eignen sich überhaupt nicht zur Wiederverwertung.

VoRWEg mit Lügen

Der Energiekonzern RWE nimmt für sich in Anspruch, bei der Energiewende „voRWEgzugehen“. Die Behauptung, dass das Kerngeschäft bereits heute größtenteils grüner Strom sei, ist eine glatte Lüge. So geht RWE vorweg: mit einer Pinoccio-Nase.

Denn der Anteil der erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung von RWE erreichte 2020 gerade 20,2 Prozent. Das Gros des Stroms stammt weiterhin aus Kohlekraftwerken, zudem forciert RWE nach wie vor den Abbau von Braunkohle im rheinischen Revier.

BMW: Laut wie eine Fräsmaschine

Den fünften Goldenen Geier bekommen die Bayerischen Motorenwerke (BMW). Der Hersteller von Motorräder baut an seinen Boliden Auspuffklappen ein, die bei Messungen des TÜVs den Geräuschpegel senken. Auf der Straße erzeugen die Motorräder hingegen einen Lärm, der teilweise Holzfräsmaschinen übertrifft. (HS)

Hier finden Sie die diesjährigen Finalisten.

Lesen Sie auch:

Agora: Kohlendioxidpreis rauf, um die EEG-Umlage zu senken

Dr. Franz Alt: Bürger zur Sonne, zur Freiheit

Berliner Zeitung startet Ratgeber: Unabhängig mit Sonnenstrom vom eigenen Dach