Schweizer Solarinstallateure verzeichnen einen spürbaren Rückgang bei kleineren Photovoltaikprojekten. Die Entwicklung zeigt sich besonders deutlich in den Antragszahlen der ersten neun Monate dieses Jahres.
Weniger Förderanträge gestellt
Laut Daten der Vollzugsstelle für Förderprogramme Pronovo stellten im Januar noch 5.137 Betreiber Anträge für Solaranlagen unter 100 Kilowatt. Diese Zahl sank kontinuierlich und erreichte im August mit 3.423 Anträgen den bisherigen Tiefstand. Im September erfolgte eine leichte Erholung auf 3.979 Anträge.
Besonders ausgeprägt ist der Rückgang bei Anlagen bis 30 Kilowatt, die typischerweise auf Einfamilienhäusern installiert werden. Das Segment zwischen 30 und 100 Kilowatt zeigt sich stabiler, verzeichnet jedoch ebenfalls einen Rückgang gegenüber dem Jahresbeginn.
Gesamtleistung erreicht 1,2 Gigawatt
Insgesamt wurden in den ersten neun Monaten etwa 37.400 kleinere Anlagen mit einer Gesamtleistung von knapp 700 Megawatt errichtet. Hinzu kommen größere Dachanlagen über 100 Kilowatt mit einer Gesamtleistung von 413 Megawatt sowie Anlagen über 150 Kilowatt. Diese bringen es zusammen auf 104 Megawatt Leistung. Der Gesamtzubau erreichte so in den ersten neun Monaten dieses Jahren 1,2 Gigawatt. Hochgerechnet auf das Gesamtjahr bei weiterer kontinuierlicher Entwicklung würde eine ähnliche Größenordnung wie 2024 erreichen.
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Diese Zahlen liegen jedoch deutlich unter den für 2030 angestrebten Ausbauzielen. Die Schweizer Vereinigung für Sonnenenergie (SSES) beziffert den jährlichen Zubaubedarf auf zwei bis 2,5 Gigawatt neue Leistung.
Wirtschaftlichkeit bereitet Sorgen
Als Hauptgrund für die zurückhaltende Nachfrage sehen die Branchenvertreter von der SSES die Unsicherheit von Hausbesitzern bezüglich der Wirtschaftlichkeit. Bei Investitionskosten von 1.600 Franken je Kilowatt erscheint der staatliche Zuschuss von 360 Franken pro Kilowatt vielen als unzureichend.
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Die SSES schlägt deshalb eine Erhöhung des Investitionszuschusses um 100 Franken je Kilowatt vor. Zusätzlich fordert sie eine Angleichung der Fördersätze für Einspeiseanlagen an das Niveau großer Projekte, deren Vergütung über Ausschreibungen bestimmt wird.
Planungssicherheit gefordert
Zentral ist aus Sicht der Branchenvertreter die langfristige Planungssicherheit. Die Vereinigung fordert eine Garantie der Regierung, dass die gesetzlichen Mindestabnahmevergütungen zehn Jahre lang nicht gesenkt werden. Außerdem müssen die Betreiber von Solaranlagen sicher sein, dass sich die Bedingungen während der Laufzeit nicht verändert.
Die gesamten Forderungen der SSES zu den Bedingungen für Solaranlagen finden Sie in der „Stellungnahme der Schweizerischen Vereinigung für Sonnenenergie SSES zu Verordnungsänderungen im Bereich des Bundesamts für Energie mit Bundesratsbeschluss im November 2025“. (su)