Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

Stromspeicher-Inspektion 2024: warum hohe Teillastwirkungsgrade wichtig sind

Die Gesamteffizienz der Speichersysteme wird im Rahmen der Studie mit dem sogenannten System Performance Index (SPI) in den Leistungsklassen fünf und zehn Kilowatt bewertet. 16 Systeme erzielten dabei eine sehr gute Energieeffizienz. Lediglich drei Geräte konnten aufgrund hoher Umwandlungs- und Stand-by-Verluste nicht überzeugen.

2024 vor: BYD, Energy Depot, Fronius, Kostal und RCT Power

In der oberen Leistungsklasse behauptete sich der Hybridwechselrichter Power Storage DC 10.0 mit der Power Battery 11.5 von RCT Power. Ein DC-gekoppeltes System von Energy Depot und ein Hybridwechselrichter von Fronius in Kombination mit der Battery-Box Premium HVS 10.2 von BYD komplettieren die Top 3. In der kleinen Leistungsklasse erzielten Geräte von RCT Power, Fronius und Kostal die höchste Gesamteffizienz. Bei allen sechs Testsiegern handelt es sich um Hybridwechselrichter in Kombination mit Hochvoltbatterien.

Die Labormesswerte der 20 analysierten Lithiumspeichersysteme zeigten zum Teil deutliche Unterschiede: Einer der getesteten Batteriespeicher erzielt lediglich einen Wirkungsgrad von 87,9 Prozent, der fast zehn Prozentpunkte unter dem Spitzenwert liegt. Im Durchschnitt benötigen die 20 getesteten Heimspeicher im Stand-by-Modus eine Leistung von 13 Watt. Der Stand-by-Verbrauch des Varta Pluse Neo 6 beträgt lediglich zwei Watt. Dagegen bezieht das ineffizienteste System im Test bei entladenem Batteriespeicher beträchtliche 64 Watt aus dem Stromnetz.

Bei einem typischen Stromverbrauch in der Nacht von 200 Watt liegt der Entladewirkungsgrad eines hocheffizienten Wechselrichters mehr als 20 Prozentpunkte über dem Wirkungsgrad eines weniger effizienten Geräts.

HTW Berlin

Bei einem typischen Stromverbrauch in der Nacht von 200 Watt liegt der Entladewirkungsgrad eines hocheffizienten Wechselrichters mehr als 20 Prozentpunkte über dem Wirkungsgrad eines weniger effizienten Geräts.

Stand-by-Verbrauch höher als im Datenblatt

Für Verbraucher besonders ernüchternd: Der gemessene Stand-by-Verbrauch des ineffizientesten Systems ist um den Faktor zehn höher als vom Hersteller auf dem Datenblatt angegeben. „Dies verdeutlicht, dass die technischen Eigenschaften der Wechselrichter und Batteriespeicher auf Datenblättern nicht immer korrekt und transparent dargestellt werden“, mahnt Johannes Weniger. Er ist Mitautor der Studie und arbeitet in der Forschungsgruppe Solarspeichersysteme an der HTW Berlin. Weitere Beispiele für eine häufig unzureichende Plausibilität der Herstellerangaben sind in der Studie zur Stromspeicher-Inspektion 2024 zu finden.

Erstmalig vergleicht die Stromspeicher-Inspektion anhand von Labortests des Austrian Institute of Technology und des Karlsruher Instituts für Technologie, die über den Status quo hinausgehen, die Effizienz mehrerer Wechselrichter bei sehr geringer Auslastung. Da der Stromverbrauch von Haushalten in der Nacht und somit über mehrere tausend Stunden im Jahr typischerweise zwischen 100 und 300 Watt liegt, ist ein hoher Wirkungsgrad der Wechselrichter in diesem sogenannten Teillastbereich für die effiziente Nutzung des gespeicherten Solarstroms entscheidend.

Das bedeutet ein Teillastwirkungsgrad in der Praxis

Der Vergleich von zwei unterschiedlich effizienten Wechselrichtern mit zehn Kilowatt Leistung bei einer elektrischen Last von wenigen hundert Watt verdeutlicht dies: Während der Hybridwechselrichter Power Storage DC 10.0 von RCT Power bei einer Leistungsabgabe von 200 Watt mit einem herausragenden Teillastwirkungsgrad von 92 Prozent überzeugt, erzielt das Gerät mit der geringsten Umwandlungseffizienz unter gleichen Bedingungen lediglich einen Wirkungsgrad von 71 Prozent. (nhp)

Weitere aktuelle News:

Johannes Weniger im Interview: „Zu Lithium gibt es keine Alternativen“

RCT Power eröffnet neue Giga-Fab für hybride Wechselrichter

Fraunhofer ISE und HTW Berlin entwickeln Wallboxen Score