Lang, lang ist es her: Kaum jemand in der Solarbranche erinnert sich noch an die Zeit, als in Paderborn sehr spezielle Solarmodule entwickelt und hergestellt wurden. Die damalige Biohaus PV Handels GmbH klebte in den USA hergestellte Laminate von Unisolar auf Dachmembrane, um solar aktive Dachbahnen zu schaffen.
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Waren damals heiß begehrt
Die Module aus amorphem Silizium benötigten zwar viel Fläche, waren aber durch ihre Doppelfunktion attraktiv und eine Zeitlang heiß begehrt. Unisolar und Biohaus PV Handel haben die Krise vor gut zehn Jahren nicht überlebt.
Wohl aber gibt es die von Biohaus-Gründer Willi Ernst gegründete Biohaus-Stiftung für Umwelt und Gerechtigkeit. Sie widmet sich beispielsweise Projekten in Haiti. Dort erzeugen Unisolar-Module den Strom für das einzige Kinderkrankenhaus des Landes. Nur Restmengen verblieben in Paderborn.
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Findiger Ingenieur baut Solar-Sets
Als der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine begann, schickte die Biohaus-Stiftung die ihre restlichen Dünnschichtbahnen ins Kriegsgebiet. Anatolii Andreiev, ein junger ukrainischer Ingenieur in Diensten der Uni Paderborn, erklärte seinen Kollegen an der Universität Cherson, wie die Solarmodule verwendet werden und organisierte passende Victron-Laderegler.
Die Sets funktionierten so gut zum Laden der Batterien für Funk- und medizinische Notfallgeräte, dass sofort Nachschub aus Paderborn angefragt wurde. „Die Kollegen haben beim letzten Transport von Hilfsgütern Anfang Oktober erzählt, dass die blauen Lappen von russischen Drohnen nicht als Stromerzeuger erkannt werden,“ berichtet Anatolii Andreiev. „Somit werden sie nicht unter Beschuss genommen.“
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Als Tarnmodule nur schwer erkennbar
Daher wurde in der Ukraine entschieden, die nächsten Solar-Sets nicht nur Krankenhäusern und Kinderheimen zur Verfügung zu stellen, sondern auch den Militäreinheiten der Territorialverteidigung. „So sind sie fast die begehrtesten unserer Hilfsgüter geworden“, erzählt Andreiev. „Wir wurden immer wieder darauf angesprochen, ob wir nicht noch mehr dieser Tarnmodule besorgen könnten.“
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Bestände in Paderborn sind erschöpft
Leider sind die Bestände der Biohaus-Stiftung nun erschöpft. „Daher möchten wir die Solar-Community fragen, ob nicht irgendwo Restbestände von Unisolar-Laminaten oder Biohaus PV Membranen aufzutreiben sind“, appelliert Willi Ernst. „Schließlich wissen wir, dass einige Anlagen abgebaut und durch leistungsstärkere Module ersetzt worden sind. Sicher hat noch der eine oder andere Solarbetrieb solche Module aufbewahrt und ist bereit, sie auf unsere Kosten abholen zu lassen.“
Wer die beschriebenen „blauen Lappen“ beitragen kann, melde sich gern bei Willi Ernst, unter dieser E-Mail: info@biohaus-stiftung.org.
Website des BSW Solar zur Kampagne Solar hilft.
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Biohaus Stiftung
