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Schweiz: Photovoltaik deckt sieben Prozent des Strombedarfs

Die Schweizer Solarwirtschaft verzeichnet seit 2019 jährliche Wachstumsraten von über 40 Prozent. Die im letzten Jahr neu installierten Anlagen liefern jährlich rund eine Terawattstunde zusätzlichen sauberen Strom, womit der Solarstromanteil an der Schweizer Versorgung auf über sieben Prozent steigt. Auch im laufenden Jahr wird wieder ein starkes Marktwachstum erwartet. Ziel ist es, einen jährlichen Zubau von mehr als zwei Terawattstunden.

Photovoltaik auf Dächern und Fassaden nötig

„Die Solarbranche sieht den Weg in einem beschleunigten Ausbau der Photovoltaik auf Dächern, Fassaden, Infrastrukturen und alpinen Großanlagen, kombiniert mit der Nutzung anderer erneuerbarer Energien sowie Effizienzmaßnahmen“, sagt Swissolar-Präsident Jürg Grossen. Bereits heute liefern Solaranlagen über sieben Prozent des jährlichen Strombedarfs.

Nationalrätin und Swissolar-Vizepräsidentin Gabriela Suter erläutert an der Tagung, wie mit einem intelligenten Zusammenspiel von Wasserkraft, Solar- und Windenergie sowie mit einer Steigerung der Stromeffizienz eine sichere und saubere Winterstromversorgung erreicht werden kann: „Mit dem raschen Marktwachstum der Photovoltaik wird die Wasserkraft in den kritischen Wintermonaten entlastet, indem die Stauseen weniger rasch geleert werden müssen“, erklärt Suter. Denn zum Zeitpunkt ihres Tiefststandes im März und April laufen die Solaranlagen bereits wieder auf Hochtouren. Zudem steigt nach dem dringlichen Bundesbeschluss vom Herbst 2022 das Interesse an alpinen Solarkraftwerken rasant.

Lieferengpässe bei Komponenten

Das rasche Marktwachstum ist eine große Herausforderung für die Branche in der Schweiz. Die Lieferengpässe von Komponenten sind demnach zwar weniger gravierend als im vergangenen Jahr, aber der Fachkräftebedarf ist weiter eine Herausforderung. Bei der Tagung werden mehrere Initiativen zur Ausbildung von Fachpersonen vorgestellt, unter anderem die von Swissolar initiierten und ab Herbst 2024 angebotenen Berufslehren. „Wir müssen auch Umsteigerinnen und Umsteigern attraktive Pfade eröffnen, um in der Solarbranche arbeiten zu können“, betont Swissolar-Geschäftsleiter David Stickelberger.

Die solare Abhängigkeit von China mindern

Ebenfalls im Fokus steht die Rolle der Schweiz beim Wiederaufbau einer europäischen Solarindustrie. Den ein großer Teil der Photovoltaik-Komponenten kommt heute aus Asien. Diese Abhängigkeit soll verringert werden. Während in den USA ein neuen Förderprogramm zum Aufbau einer eigenen Solarindustrie anläuft, gibt es diesbezüglich in Europa bislang erst Absichtserklärungen. Das muss sich schnell ändern. „Meyer Burger ist der einzige Massenhersteller von Solarzellen außerhalb Asien“, betont Firmenchef Gunter Erfurt. Die wichtigen Innovationen der Photovoltaikzellen wurden immer in Deutschland und der Schweiz entwickelt. Alle aktuellen Zellkonzepte kommen aus Europa. Auch deshalb ist die Entwicklungsarbeit so wichtig. Erfurt: „Das sollten wir für die Renaissance der Solarenergie in Europa nutzen.“ Davon profitieren dann nicht nur die Asiaten, und ist USA bei ihrem neuen Förderprogramm, sondern auch Europa selbst. Allein den Markt in der DACH-Region für den neuen Dachziegel von Meyer Burger sieht Erfurt bei zwei Gigawatt Leistung. (nhp)

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