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Schweiz: Swissolar rechnet mit weniger Zubau im Jahr 2025

Der Schweizer Branchenverband Swissolar rechnet in diesem Jahr mit einem Rückgang des Zubaus von neuen Solaranlagen in Höhe von zehn bis 15 % im Vergleich zum Vorjahr. Nach derzeitigen Erkenntnissen sinkt die neu installierte Anlagenleistung auf rund 1,5 Gigawatt – von knapp 1,8 Gigawatt im vergangenen Jahr. „Das ist immer noch viel und wir machen uns bereit für die nächste Phase der solaren Energiewende“, sagt Matthias Egli, Geschäftsführer von Swissolar, auf dem diesjährigen Solarupdate in Luzern.

14 Prozent Sonne im Strommix

Er verweist darauf, dass die Photovoltaik in der Schweiz in diesem Jahr acht Terawattstunden Strom produziert. „Das sind 14 Prozent des in der Schweiz konsumierten Stroms, mehr als das Kernkraftwerk Gösgen liefert, wenn es denn überhaupt produziert“, sagt Egli mit Blick auf die Tatsache, dass das größte Atomkraftwerk der Schweiz seit Ende Mai 2025 bis auf Weiteres stillsteht. Egli betont, dass diese 14 Prozent Anteil an der Stromproduktion trotz Bürokratie, trotz Wetterlage und trotz Engpässen im Netz erreicht wurden. „Es gibt keine Stromerzeugungstechnologie, die es geschafft hat, in so kurzer Zeit ein solches Wachstum zu erreichen“, sagt er.

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Neue Regelungen müssen sich etablieren

Doch derzeit herrscht Katerstimmung in der Schweiz. Matthias Egli führt dies auf die immer noch bestehenden Unsicherheiten bei den Regularien zurück. „Wir haben ein neues Stromgesetz und es benötigt etwas Zeit, bis alles funktioniert und bis alle die neuen Regelungen verstanden und umgesetzt haben“, erklärt er. „Es gibt aber auch politische Stimmungsschwankungen. Und die aktuellen Diskussionen über die Atomkraft helfen nicht weiter, sondern sorgen für weitere Verunsicherungen.“

Schweiz: Solarmarkt 2024 wächst um zehn Prozent

Ausbauziele angehoben

Er geht aber davon aus, dass der Ausbau der Photovoltaik in der Schweiz kräftig weitergeht. „Wenn wir so weitermachen, sind wir auf Kurs, und wir werden weitermachen“, erklärt Matthias Egli. Denn die neuen Verordnungen sollten für mehr Zubau sorgen. Schließlich hat die Schweizer Regierung einige Regelungen unter anderem hinsichtlich der Flexibilität und der möglichen Geschäftsmodelle wie dem Stromhandel über größere Entfernungen weiterentwickelt. Außerdem wurden die Ausbauziele kräftig angehoben. Denn in der Schweiz geht man von einem steigenden Stromverbrauch aufgrund der Sektorkopplung aus. So soll die Photovoltaik im Jahr 2030 jedes Jahr 18,7 Terawattstunden liefern. Bisher waren bis 2035 nur elf Terawattstunden eingeplant.

Schweizer bauen immer mehr Solaranlagen mit Speichern

Speichermarkt wächst exponenziell

Dies wird auch dafür sorgen, dass die Schweizer mehr Speicher installieren. Schon jetzt explodiert der Speichermarkt in der Schweiz, wie Matthias Egli bestätigt. „Praktisch jede Solaranlage wird inzwischen mit Speicher installiert“, weiß er. „Das ist auch gut, denn die Speicher sind essenziell und systemrelevant für das Energiesystem von morgen. Wir brauchen dezentrale Speicher und ein intelligentes Energiemanagement, um die solare Energiewende weiter voranzutreiben“, betont der Swissolar-Chef.
Lesen Sie im morgigen zweiten Teil des Berichts von der Konferenz in Luzern, welche Änderungen sich für die Planer, Installateure und Anlagenbeitreiber in der Schweiz ab kommendem Jahr ergeben. (su)