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Schweizer Installateure legen Rekordzubau hin

Die Installateure in der Schweiz haben im vergangenen Jahr einen Rekordzubau hingelegt. Die neu errichtete Photovoltaikleistung lang nach Angaben von Swissolar zwischen 430 und 460 Megawatt. Der Solarverband hat dafür vor allem die bisher verfügbaren Anmeldezahlen bei der Zertifizierungs- und Förderstelle Pronovo ausgewertet. Dort gingen 17.304 Förderanträge für Anlagen mit einer Gesamtleistung von 373 Megawatt ein. Dazu kommen aber noch Anlagen, deren Betreiber schon in den vergangenen Jahren einen Förderantrag gestellt haben, den Solargenerator aber noch nicht errichtet hatte. Das haben sie dann nach Erhalt eines positiven Förderbescheids im vergangenen Jahr nachgeholt.

Wie viele Anlagen auf der Basis von früheren Förderanträgen 2020 errichtet wurden, lässt sich nur grob abschätzen. Eine offizielle Zubaustatistik wird erst im Juli 2021 vorliegen. Aber schon jetzt ist klar, dass der Ausbau der Photovoltaik im Vergleich zum Vorjahr um mindestens 30 Prozent zugelegt hat. Die Steigerung könnte sich sogar der Marke von 40 Prozent annähern.

Zubau vervierfachen

Das wird aber nicht ausreichen, um die Klimaschutz- und Ökostromausbauziele der Regierung in Bern zu stemmen, betonen die Branchenvertreter. „Um den wegfallenden Atomstrom zu ersetzen und den zusätzlichen Strombedarf für die Elektrifizierung des Verkehrs und der Heizungen zu decken, muss der jährliche Zubau in den nächsten Jahren auf etwa 1.500 Megawatt gesteigert werden – also auf das nahezu Vierfache des letzten Jahres“, sagt David Stickelberger, Geschäftsleiter von Swissolar. „Dies sehen auch die kürzlich veröffentlichten Energieperspektiven 2050+ des Bundesamtes für Energie vor.“

3 Wege zu mehr Photovoltaik

Dazu müssen die Förderungen so angepasst werden, dass die Hauseigentümer noch mehr in die Photovoltaik investieren – auch ohne Eigenverbrauch. Nur so können die vorhandenen Flächen ausgenutzt werden. Außerdem fordert Swissolar die schnelle Umsetzung der Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (Muken), die eine Pflicht zur Eigenstromnutzung bei Neubauten enthalten. Zudem sollten die raumplanerischen Hürden bei der Realisierung von Solarparks angebaut werden. Bei der Errichtung großen Solarparks sollen vor allem Infrastruktureinrichtungen wie Parkplätze oder alpine Anlagen im Umfeld von Skigebieten genutzt werden . Aber auch der Agriphotovoltaik müsse der Weg geebnet werden.

Große Anlagen sind gefragt

Aus den bisher verfügbaren Daten geht hervor, dass nicht nur die Eigentümer von Einfamilienhäusern immer mehr auf die Photovoltaik setzen. Denn neben den kleinen Anlagen verzeichnet die Statistik auch ein Wachstum im Segment jenseits der Anlagenleistung von 100 Kilowatt.

Warteliste abgebaut

Das starke Marktwachstum führt Swissolar vor allem auf die Verkürzung der Wartefrist bei der Einmalvergütung zurück. Diese konnte auf wenige Monate reduziert werden. Aber auch die Klimakrise, die immer mehr in den Mittelpunkt der öffentlichen Debatte rückt, hat vermutlich bei einigen Bauvorhaben die Entscheidung für eine Solaranlage beeinflusst. Dazu kommt noch der Einfluss der Coronapandemie auf die Nachfrage. So habe der Wunsch nach Autarkie zugenommen, berichtet Swissolar. „Viele fanden Zeit, um lange gehegte Ideen zu realisieren und finanziell stand mangels anderer Ausgabemöglichkeiten mehr Kapital zur Verfügung. Ob diese Effekte im laufenden Jahr weiterhin wirksam sind, lässt sich derzeit noch nicht abschätzen“, erklären die Branchenvertreter. (su)

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