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Verbände fordern schnellere Energiewende

Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) fordert von der Bundesregierung mehr Ambition bei der Novellierung des EEG. So solle es nicht nur Ausbauziele, sondern auch einen verbindlichen Zeitplan geben, wann welche Zwischenziele zu erreichen sind. Die sollten so festgelegt werden, dass auch ein steigender Strombedarf mit Erneuerbaren abgedeckt wird. Konkret bedeutet dies, den Ausbau von Photovoltaik und Windkraft zu beschleunigen. „Die aktuellen Bedingungen sind in keinster Weise ausreichend, um den bevorstehenden Herausforderungen im Bereich Klimaschutz und Energiewende zu begegnen“, begründet Simone Peter, Präsidentin des BEE, die Forderung.

Zehn Gigawatt Photovoltaik pro Jahr

Dazu müsse der Ausbaupfad für die Photovoltaik auf zehn Gigawatt pro Jahr nach oben korrigiert werden. Dazu müssen jedes Jahr noch 4,7 Gigawatt Windkraft an Land und zwei Gigawatt Windkraft auf See kommen. Außerdem müssten jedes Jahr Bioenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 600 Megawatt neu errichtet werden. Das reicht aber nur, wenn die bereits vorhandenen Anlagen weiter betrieben werden. Deshalb ist eine brauchbare Lösung notwendig, die den wirtschaftlichen Betrieb ausgeförderter Anlagen ermöglicht.

Konjunkturpaket nachbessern

Auch Claudia Kempfert, Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr und Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), setzt sich für eine schnellere Energiewende ein. So sollte der Strommix in Deutschland im Jahr 2030 mindestens 75 Prozent erneuerbar sein. Das Ziel der Bundesregierung liegt derzeit bei 65 Prozent. „Dafür sind jährliche Zubaumengen von 9,8 Gigawatt Photovoltaik und 5,9 Gigawatt Wind Onshore, sowie 25 Gigawatt Offshore über den gesamten Zeitraum notwendig“, rechnet Kempfert vor. „Ein echtes grünes Konjunkturprogramm kann bis zu 400.000 neue Jobs schaffen. Das Konjunkturpaket muss nachjustiert werden: Nur 38 Prozent der knapp 130 Milliarden Euro werden für Klimaschutz und Energiewende ausgegeben.“

Unternehmen brauchen den Ökostrom

Eine schnellere Umbau hin zu 100 Prozent erneuerbaren Energien fordert auch der Mittelstandsverband Unternehmensgrün. „Die Unternehmen wollen in Zukunft ihre Betriebe mit grünem Strom versorgen, ihre Fahrzeugflotten betreiben und mit überschüssigem erneuerbarem Strom heizen“, betont dessen Geschäftsführerin Katharina Reuter. „Für die Energiewende auf dem eigenen Firmengelände müssen wir dringend den Eigenverbrauch von selbst erzeugter Energie im Unternehmen entlasten – ein erster Schritt ist die Abschaffung der EEG-Umlage für Eigenverbrauch.“ (su)

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